Ich glaube, es gibt nicht viele Ecken in Europa, die jeder einfach nur wunderschön findet, oder? Die Toskana gehört definitiv dazu. Ich kenne jedenfalls niemanden, der nicht begeistert aus dieser italienischen Region zurückkommt. Und die meisten fahren immer wieder hin. Wir auch. Jetzt zu Pfingsten waren wir wieder dort.
Und wieder auf diesem Träumchen von Landgut in Asciano bei Siena. Und „wir“ meint in schöner Tradition einen ganzen Haufen Erwachsene und Kinder – eine alte Schulclique, die inzwischen zu einer Art Familienclan angewachsen ist. Weil wir rund 30 Personen waren, haben wir die ganze Agriturismo-Anlage Aia Vecchia di Montalceto gemietet. Stellt euch alte superschöne Gemäuer auf einem Hügel vor, überall Bäume, Büsche und Blumen, einen großen Pool – und eben diesen Blick in die umliegende Toskana-Landschaft. Spektakuläre Sonnenuntergänge inklusive.
Hm, sagt ihr jetzt vielleicht, hübsche Landschaften gibt es aber auch in vielen anderen Regionen Südeuropas. Was also hat die Toskana, das sie zu solch einer Rundum-Schönheit macht? Für mich ist es vor allem das Zusammenspiel dieser Highlights:
Der Duft der Hügel und die Sonnenuntergänge
Diese sanft geschwungenen Landschaftslinien sind echt einzigartig und nicht umsonst das Wahrzeichen der Toskana. Man kann sich tatsächlich schwer sattsehen an den vielen Facetten von Grün der Hügel. Und dann sorgen auch noch Pinien, Zypressen, Olivenbäume und Wein überall für einen würzig-lieblichen Duft, der dank des leichten Windes dauernd in der Luft liegt.
Spektakulär sind in so einer Landschaft natürlich die Sonnenuntergänge. Was soll ich sagen – ein tägliches Schwärmen und Schmachten, im Juni ab abends gegen acht.
Die Gebäude auf den Hügeln
Highlight Nummer zwei sind diese wundervollen Landgüter oben auf den Hügeln. Wenn ihr die Toskana kennt, wisst ihr, was ich meine. Wenn ihr noch nie dort wart: Ich zeige euch am besten mal das Agriturismo, in dem wir jetzt schon zweimal unsere Toskana-Woche verbringen durften.
Überhaupt die Städte: Diesmal Siena und Montepulciano
Die Städte in der Toskana haben es in sich: Geschichte pur, schöne Sehenswürdigkeiten ohne Ende. Und by the way: Alles seeehr gute Shopping-Spots! Die Hauptstadt der Toskana ist Florenz im Norden – Uffizien, Ponte Vecchio, Dom & Co. sind weltberühmt. Andere große Städte heißen Arezzo, Grosseto, Livorno, Lucca, Pisa, Pistoia, Prato.
Siena
Wir waren in Siena – eine mittelalterlichen Stadt, deren historisches Zentrum zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Rund um den großen halbrunden und schräg angelegten Platz Piazza del Campo verlaufen die kleinen Altstadtgassen, durch die es sich supergut bummeln lässt. Toll ist die Sicht vom Turm des Palazzo Communale auf der Piazza. Man kann Tickets für bestimmte Besichtungszeiten kaufen und hat nach einer anstrengenden Treppen-Tour ein schönes Panorama über die Stadt.
Ziemlich spektakulär fand ich auch den großen Dom. Er besteht aus weißem und schwarzem Marmor und ist eines der bedeutendsten gotischen Bauwerke in Italien.
Was auf den Bildern jetzt nicht zu sehen ist, aber unbedingt gesagt werden muss: In Siena kann man richtig gut einkaufen. Wer auf Taschen, Schuhe undsoweiter steht, kann sich wunderbar austoben. Immer zwischendurch in eine der netten Bars zum Espresso-Stop und dann in den nächsten Laden. Was war ich froh, dass meine Kids inzwischen tatsächlich ein bisschen Warterei verkraften, wenn ich sie mit Eis besteche …
Montepulciano
Obwohl wir auch dieses Mal meistens in unserem Agriturismo in den Liegestühlen gelümmelt haben: Ins 30 Minuten entfernte Montepulciano haben wir es wieder geschafft. Und das lohnt sich jedes Mal aufs Neue. Montepulciano liegt auf einem Hügel, ist umgeben von einer Stadtmauer und am besten beschrieben mit dem Wörtchen pittoresk. Wir sind durch enge entzückende Gässchen bis zum höchsten Punkt des Örtchens gepilgert – tolle Aussicht! – und dann durch die Nachbargässchen wieder runter. Übrigens: Auch hier lässt es sich richtig gut shoppen.
In Bildern sieht das dann so aus:
So viel Schönheit im Detail
Sagte ich schon, dass die Toskana einfach komplett schön ist? Wie ein I-Tüpfelchen sind für mich die zahllosen kleinen Winkel und Ecken, in denen wir Kurioses, Interessantes und einfach viel Hübsches entdeckt haben. Du schaust hoch und siehst einen Vintage-Balkon mit Schmiedeeisen-Geländer und natürlich perfekt passenden Blumentöpfchen. Oder in der Metzgerei gibt es heute Wildschwein und passend dazu hängt der Wildschweinkopf an der Tür. Kleine Heiligen-Ecken einfach so am Gebäude. Und dann wieder coole Shops mitten im mittelalterlichen Ambiente. Oh, amore mio!
Hin und Weg
Einziger Wehrmutstropfen bei aller Toskana-Liebe: Es ist echt weit. Selbst von Stuttgart aus sind es noch rund zehn Stunden. Mindestens. In den Ferien – ich sag euch! Wir haben auf der Hinfahrt vor zwei Jahren jeden Stau mitgenommen und waren 14 Stunden unterwegs. Deshalb ein Tipp, den wir dieses Mal beherzigt haben: Einen Zwischenstopp einlegen. Zum Beispiel in Como, Mailand oder auch in den schönen Schweizer Bergen. Wir hatten ein Hotelzimmer in Bozen. Weil wir es am Freitag erst spät geschafft hatten loszufahren, waren die Straßen schon staufrei. Um 23 Uhr Ankunft, ab in die Betten, und nach einem Frühstück ausgeruht dann fit für die zweite Hälfte der Route. Würde ich auf jeden Fall wieder so machen!
A propos Schweiz: Das Nadelöhr Gotthard Tunnel ist auch so eine Sache. Auf der Hinreise vor zwei Jahren wollten wir den Stau dort vermeiden und standen dafür am Bernadino. Aber auf der Rückreise hatten wir so die Nase voll von der Steherei, dass wir vor dem Gotthard spontan abgebogen und über den Pass gefahren sind. Das hat uns insgesamt nicht mehr als eine halbe Stunde mehr Zeit gekostet (die wir sowieso im Stau vor dem Tunnel verbracht hätten btw). Aber der Umweg hat uns eine wunderschöne Stippvisite in die Schweizer Bergwelt beschert. Die Passroute fand ich genial, inklusive Stopp an der Panorama-Hütte zum Bratwurst-Essen.
Dieses Jahr haben wir die Österreich-Route genommen und standen auf der Rückfahrt ewig still am Fernpass. Tja … wie man es macht …
Aber es lohnt einfach alle Fahr-Mühen, finde ich.
Mein Fazit zur Toskana mit Kindern
HERRLICH! Eine Reise für die Seele!
Habt ihr Tipps für die Toskana oder sogar die Toskana mit Kindern? Wo hat es euch denn besonders gut gefallen? Ich freue mich über Insider-Knowhow – denn wir fahren ganz sicher irgendwann wieder in diese italienische Lieblingsregion.
Ich freue ich mich, wenn du diesen Beitrag teilst!
Nevim Krüger
Danke für die Eindrücke, die ich nur teilen kann. Wir sind ebenfalls verliebt in die Toskana. Das Licht, der Duft, die Menschen, das Meer …. es ist einfach eine verzauberte Region. Uns hat es Massa Marittima so angetan. Zwischen Hügeln und Meer landen wir immer wieder auf einen wunderschönen Olivengut in Valpiana. Von dort machen wir Stippvisiten in Siena, Pisa, Florenz, Vinci und den meist mindestens genauso faszinierenden kleinen Städchen. Überall gibt es kleine und große Schönheiten zu entdecken. Unsere Kinder mögen das Kulturprogramm und noch mehr das Meer oder auch den Pool. Für unsere Tochter finden wir auch immer gute Reitmöglichkeiten.
Ich möchte immer auch andere Länder bereisen, komme jedoch von meinem Sehnsuchtsort nicht los🤷♀️.
Stefanie
Hi Nevim, ja die Toskana…Danke für den Tipp, Massa Marittima kenne ich noch gar nicht. Wir haben fürs nächste Jahr übrigens schon wieder gebucht :-) Herzliche Grüße!
Elisabeth
Hallo liebe Ellen,
ich fahre schon seit 25 Jahren in die Toskana – vom Norden Pisa, Lucca, Pistoia, Pescia und die Garfagnana bis runter in den Süden in die Maremma, Grosseto, Talamone, Saturnia, Pitigliano und der Naturpark Maremma – alles ein Traum. In diesem Jahr waren wir in den Marken – ähnlich Toskana nur etwas einfacher und urtümlicher, aber auch sehr zu empfehlen mit Kindern. Berge, Meer und tolle Städte und Dörfer, alles da.
Liebe Grüße
Elisabeth
PS: Porchetta ist ein gefüllter, gerollter und gegrillter ganzer Schweinebauch. Eine Spezialität der Toskana (oder ganz Italiens). Ein Wildschwein ist ein Cinghiale.
Johannes
Liebe Stefanie,
in der Toskana war ich, zusammen mit meiner Frau und unseren beiden Kindern, auch schon das ein oder andere Mal! Dort haben wir Siena und Grosseto besucht. Traumhafte Städte!
Seit geraumer Zeit verbringen wir vier den Urlaub in den Bergen, doch in naher Zukunft stehen wieder Städtereisen und Reisen ans Meer auf dem Programm. Und Toskana steht auf alle Fälle auf der Liste!
Gruß, Johannes
Anna
Hallo Stefanie,
wir fahren dieses Jahr das erste Mal mit unserem 4 jährigen Sohn in die Toskana (in der Nähe von Volterra) und starten auch in Stuttgart. Nach Deinem Bericht habe ich jetzt ein bisschen Angst vor der Fahrt bekommen (wir haben unsere Ferienwohnung für den 27. Juli gebucht – Ferienanfang in BW!!!)
Hast Du vielleicht Tipps für Fahrt – ist Schweiz oder Österreich besser?! Hast Du Zwischenübernachtungstipps ?
Vielen Dank im Voraus!
Liebe Grüße
Anna
Stefanie
Hi Anna, da ist guter Rat echt teuer … wir wissen auch nie, welche Route wir nehmen sollen. Stau habe ich schon auf allen erlebt. Tendenziell finde ich die Schweiz netter, aber wie gesagt, wir standen da auch schon viel. Aktuell ist ja in Tirol noch das Thema mit den gesperrten Ausweichstraßen, und der Fernpass ist echt die Pest. Das mit der Zwischenübernachtung kann ich empfehlen, wir haben das jetzt zum ersten Mal gemacht und es entzerrt die lange Fahrt schon. Wir waren in Bozen, im Hotel Asterix. Ist aber nichts Tolles. Freunde von uns sind über die Schweiz gefahren und haben in Mailand einen Zwischenstopp eingelegt. Ich glaube übrigens, dass es zu Pfingsten besonders schlimm ist mit den Staus, vielleicht habt ihr mehr Glück und es fahren nicht alle gleichzeitig zu Ferienbeginn los. In jedem Fall: Die Toskana ist so wunderbar, da vergisst du jeden Stau, wenn du da bist! Viel Spaß euch! LG Stefanie
Ellen
Liebe Stefanie
Oh wie schön! Meine Vorfreude auf den Sommer steigt grade ins Unermessliche. Danke für die Inspiration!
Liebe Grüsse
Ellen
Stefanie
Liebe Ellen, die große Vorfreude ist gerechtfertigt! Und ich freu mich auf deine Fotos! LG