Poesie im Park des kleinen Prinzen

Veröffentlicht in: Frankreich, Reiseziele, Wochenend-Trips | 3

Eine Mischung aus Erlebnis, Poesie, Wissenschaft und Natur – das ist der Park des kleinen Prinzen im elsässischen Ungersheim. Bevor ich jetzt lange drumherum schreibe: Dieser Park ist wirklich toll! Schaut ihn euch unbedingt an!

Ich bin ein Fan der bezaubernden Geschichte des kleinen Prinzen von Antoine de Saint-Exupéry. Und deshalb vielleicht etwas voreingenommen. Ich war schon begeistert, als ich gehört habe, dass dieser Park entstehen soll, und bin entsprechend entzückt durch die ganze Poesie gelaufen. Aber auch mein ziemlich unfranzösischer Mann fand es super dort und die Kids sind wie erwartet begeistert von einer zu nächsten Attraktion gerannt.

Park des kleinen Prinzen

Im Juli 2014 wurde der Park auf einem 24 Hektar großen Gelände eröffnet. Er greift im Prinzip die einzelnen Episoden und Elemente seiner weltberühmten Literaturvorlage auf und übersetzt sie teilweise auf geniale Weise.

Das Ganze steht unter den Überschriften Fliegen, Reisen, Begegnen und Gärten. Ihr begegnet dort also dem Fuchs. In echt und in Farbe im Fuchsgehege. Genauso seht ihr echte Schafe und könnt durch einen kleinen Rosengarten wandeln. Die Schlange dagegen findet ihr aus Stein auf einem Spielplatz. Raupen und Schmetterlinge gibt es digital in einer Art Filmtunnel unter der Überschrift Metamorphose.

Park des kleinen Prinzen

Park des kleinen Prinzen

Fliegen könnt ihr ganz hoch – mit zwei Fesselballons oder in der Aerobar – oder ganz traditionell in historischen Flugmaschinen. Die Reisen führen ins All oder unter Wasser. Bei allem ist viel Phantasie im Spiel.

Für uns waren dies im wahrsten Sinne des Wortes die Höhepunkte:

Aerobar des Genießers: Rundum-Blick von oben

Wenn – wie leider häufig – die Ballons wegen zu starkem Wind nicht fliegen können,  dann (und nicht nur dann) ist die Aerobar eine mehr als würdige Alternative. Gestaltet eben wie eine runde Tischbar, um die herum 15 Besucher Platz haben. Ihr setzt euch dort auf einen Stuhl, schnallt euch an und dann fährt die Bar langsam aber sicher bis auf 35 Meter in die Höhe. Ich bin definitiv nicht schwindelfrei und habe gut aufgepasst, nicht nach unten zu schauen. Unter den eigenen Füßen ist nämlich – nichts. Der Blick in die Landschaft von da oben ist aber umso atemberaubender. Selbst bei tristem Herbstwetter, wie wir es hatten, spektakulär.

Park des kleinen Prinzen

Park des kleinen Prinzen

Park des kleinen Prinzen

 

Propellermaschine und Nachtflug

Gleich mehrmals greift der Park die echte Fliegerei des Piloten und Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry auf. Saint-Exupéry (1900-1944) begann mit 23 Jahren als Pilot zu arbeiten, er wurde Ende des zweiten Weltkrieges während eines Aufklärungsfluges mit seiner Maschine abgeschossen.

Zu besichtigen ist der größte Doppeldecker der Welt inklusive echtem Cockpit aus den 30/40er Jahren. Die cool schwarz-weiß gestaltete Attraktion „Nachtflug“ lässt erleben, wie es sich früher angefühlt hat, zu fliegen. Rütteln und Schütteln inklusive. Viel Geschrei und Gelächter der Kids.

Park des kleinen Prinzen

Park des kleinen Prinzen

Park des kleinen Prinzen

 

Seilbahn und Schaukeln

Auch unter die Rubrik „Fliegen“ fallen zwei der Attraktionen, die unsere Kids als genial bezeichnet haben. Eine wild hin und her führende Seilbahn und mehrere Gruppenschaukeln. Ich fand auch hier wieder die phantasievolle Gestaltung wunderbar.

Park des kleinen Prinzen

Park des kleinen Prinzen

 

Ballon des Laternenanzünders und Ballon des Königs

Die beiden Wahrzeichen des Parks sind diese Ballons. Wir konnten leider wegen schlechter Wetterbedingungen nicht fliegen, fanden die großen Fesselballons aber auch so sehenswert. Eben mehr wegen ihrer poetischen Ausstrahlung. Sie verleihen der Anlage einfach etwas Zauberhaftes.

Park des kleinen Prinzen

Park des kleinen Prinzen

 

Kettenkarussell

Hierzu gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Es ist ein extra schönes Karussell. Und wer fliegt nicht gern durch die Luft?

Park des kleinen Prinzen

Park des kleinen Prinzen

 

Die Parkanlage

Die liebevoll gestaltete Anlage war mein persönliches Highlight. Jetzt im Herbst leuchten die Bäume in allen Tönen von Rot über Violett bis Gelb. Die Ballons schweben in der Farbpracht und spiegeln sich im See. Sicher ist es im Sommer bei warmen Temperaturen sogar noch schöner, wenn man auf einer der Bänke sitzen und die ganze Pracht bestaunen kann.

Im Park haben wir uns gut zurecht gefunden, es gibt viele Hinweisschilder und alles ist übersichtlich. Das macht die Sache entspannt, gefällt mir gerade bei einem Trip mit Kindern seeeehr gut!

Park des kleinen Prinzen

Park des kleinen Prinzen

Park des kleinen Prinzen

 

Ein Höhepunkt, den ich hier nicht im Foto präsentieren kann, war das 3D Kino. Ein etwa halbstündiger Film erzählt die Geschichte, wie der kleine Prinz und der Fuchs sich auf die Suche nach der verschwundenen Rose begeben und sie schließlich bei der Diva auch finden. Der Film läuft auf Französisch. Wer die Sprache nicht spricht, kann das Filmchen aber dennoch genießen, denke ich. Es ist hübsch.

Natürlich gibt es zahlreiche weitere Things to see, wie etwa den Unterwasser Planet (Kiddo 2 war im Glück, man schießt dort mit Laserkanonen), die große Trampolin-Halle (Hüpfe von Planet zu Planet) oder die Show mit den astronomischen Fragen. Sehenswert ist auch die kleine Ausstellung über Antoine de Saint-Exupéry. Hier könnt ihr euch unter anderem den Entstehungsprozess des Kleinen Prinzen anschauen. Das Buch erschien 1943 und wurde bislang rund 150 Millionen Mal verkauft.

Park des kleinen Prinzen

Für alle Fans dieser poetischen Geschichte über Freundschaft und Menschlichkeit ist der Park des kleinen Prinzen ein Must-See. Für alle anderen aber auch!

Am besten ist es, eine Übernachtung mit einzuplanen und dann auch noch ins direkt gegenüberliegende Ecomusée – Frankreichs größtes Freilichtmuseum – zu gehen. Es gibt entsprechende Kombi-Tickets. Das Hotel Les Loges beim Ecomusée kann ich empfehlen. Pittoreske Fachkwerkstimmung!

 

Orga:

Der Park liegt in Ungersheim bei Mulhouse und Colmar. Von Stuttgart aus etwa 2,5 Stunden mit dem Auto. Der Eintritt kostet 22,00 Euro für Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren. Kinder bis zwölf bezahlen 16,00 Euro, Kinder unter einem Meter Größe sind frei. Es gibt diverse Tarife.

Was ich nur mittelmäßig fand, war die Gastronomie. Sie ist auf Kiosk-Niveau oder im Restaurant im Fastfood Stil, bloß leider nicht entsprechend günstig. Und ehrlich gesagt auch nicht übermäßig gut. Da hätte ich mir – es ist doch das Elsass! – mehr erwartet. Aber es gibt nette Picknick-Ecken, wenn das Wetter mitmacht, eine schöne Alternative.

Achtung: Der Park schließt recht häufig, schaut also unbedingt auf die Website bevor ihr euren Besuch dort plant.

 

 

Wir waren auf Einladung des Parc du Petit Prince dort. Herzlichen Dank!

 

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3 Antworten

  1. Helmut v. Stackelberg

    Da ist Dir, liebe Stefanie, eine sehr schöne und Appetit anregende Reportage gelungen. Dann werden wir den Park – auch ohne kleine Kinder – mal für eine unserer nächsten Deutschland-Reisen einplanen müssen. Wir fahren ja immer die Strecke über Mulhouse.
    Liebe Grüße vom Helmut aus Südfrankreich.

    • Stefanie

      Ja, das kann ich nur empfehlen. Wir hatten ja eher die graue kühle Herbst-Wettervariante. Ich glaube, wenn es auch noch warm und sonnig ist und man sich auch draußen hinsetzen kann, um in die Runde zu gucken, dann wird es noch besser. Viel Spaß dabei! Ganz herzliche Grüße nach Südfrankreich (wo ich jetzt viel lieber wäre als hier in Grau Grau). Stefanie

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