Namibia mit Kindern – mein Traum wird wahr [Überblick: Route und Highlights]

Veröffentlicht in: Namibia | 5

Namibia mit Kindern Roadtrip

Nach Namibia wollte ich seit Ewigkeiten. Vor zwölf Jahren hatte ich schon fast die Flüge gebucht – und dann kam uns Kiddy1 dazwischen. Später war Kiddo2 da und seitdem habe ich immer wieder überlegt, wie alt Kinder so ungefähr sein sollten, bis man mit ihnen nach Namibia kann (und Spaß dabei hat). Jahre später: Der Kleine wurde acht, war an lange Autofahrten gewöhnt und hielt es auch mal aus, wenn nicht auf der Stelle etwas gegen Hunger/Pipi/Durst getan werden konnte. Beide Kids waren mit elf und acht außerdem in einem Alter, in dem sie so eine Afrika-Reise mit enormer Spannung, Abenteuerlust und Mega-Vorfreude herbeigesehnt haben. Wir hatten das Gefühl, dass sie von Namibia wirklich etwas mitnehmen würden. Langer Rede kurzer Sinn: Ich durfte endlich die Flüge buchen für drei Wochen Namibia mit Kindern diesen August. Drei Wochen zu viert im Jeep mit Dachzelt quer durchs Land – yeah!

Hier kommt mein Überblick über unsere Reise in Namibia mit Kindern in Jeep & Dachzelt


Namibia mit Kindern Jeep mit Dachzelt

Wie ihr euch denken könnt, habe ich unendliche Geschichten mitgebracht für viele Blogartikel. Von der Reisevorbereitung, unseren High- (und Low-)lights, unseren Erfahrungen zu viert im Dachzelt, den besten Tiererlebnissen, Tipps zum Equipment & Packen und und. Zum Start gebe ich heute aber erstmal den Rundumblick, sprich die Zusammenfassung unserer Reise und den einzelnen Stationen.

Startpunkt Windhoek (Tag 1)

Ehrlich gesagt, zu Windhoek kann ich euch nicht viel berichten. Wir waren nur jeweils einen Tag dort zu Beginn und Ende der Reise, um ein bisschen auszuruhen, den Mietwagen abzuholen/abzugeben und einzukaufen. Windhoek ist übersichtlich, man findet sich gut zurecht, die Wege sind kurz. Du findest alles, was du zum Reisestart so brauchst. Hotels, Guesthouses, Supermärkte, Banken usw. Wir haben im Windhoek Garden Guesthouse übernachtet, das ich empfehlen kann, weil die Lage zentral ist, unser Familienzimmer schön groß und auch das Restaurant für uns ein Glücksgriff war. Nach unserer Anreise-Odyssee (dazu mehr in einem späteren Blogartikel) hatten wir keinerlei Nerven mehr für große Rumsucherei nach einem Abendessen.

Tipp: Auf der Rückreise hatten wir ein bisschen Zeit übrig und haben uns im Namibia Craft Center umgeschaut. Hier gibt es all die Schnitzereien, den Schmuck und die meisten anderen Souvenirs, die ihr auf der Reise unterwegs auf Märkten sehen werdet. Nur sind die Preise hier deutlich günstiger und die Qualität schien mir auch besser.

Red red sand – Eintauchen in die Kalahari (Tag 2 – 4)

Für uns Afrika-Newbies extrem beeindruckend waren die drei Tage in der Kalahari auf der Bagatelle Ranch bei Mariental. Hier hatten wir viele erste Male: Das erste Mal Campen mitten im roten Sand und unter dem afrikanischen Sternenhimmel, das erste Mal Giraffen, Nilpferde und Springböcke in freier Wildbahn, Geparden direkt vor der Nase, das erste Mal Sundowner und das erste Mal dieses echt leckere Abendessen mit gegrilltem Fleisch unter freiem Himmel.

Und natürlich: Die ersten Nächte im Dachzelt. Darüber gibt es bald mehr in einem Artikel mit praktischen Tipps zum Reisen mit Kindern in Namibia. Nur so viel: Ich bin definitiv der Lodge-Typ und stehe auf Bett, Bad und serviertes Breakfast. Aber selbst solche Camping-Muffel wie ich können dem Wohnen im Freien etwas abgewinnen. Das ständige Draußen-Sein, der Blick in diesen wahnsinnigen Sternenhimmel und der Morgenkaffee in völliger Ruhe (wenn unsere Kids noch geschlafen haben) und inmitten dieser herrlichen Landschaften – das hat wirklich was!

Namibia mit Kindern
Luxus: Wir hatten eine eigene Dusch-und-Toiletten-Hütte
Namibia mit Kindern

Noch mehr roter Sand: Sossusvlei (Tag 4 – 6)

Ein paar Autostunden weiter liegen die bekannten Dünen von Sossuvlei. Die Bilder dieser roten Dünen kennt ihr sicher. Und es ist tatsächlich genauso beeindruckend, wie es auf den Fotos aussieht. Der große Ansturm läuft in der Regel ganz früh morgens, wenn das Licht die Dünen fast knallrot vor ebenso knallig blauem Himmel strahlen lässt. Uns war das extrem frühe Abfahren allerdings zu stressig (für jede Fahrt mit dem eigenen Auto musst du ja erstmal die Dachzelte abbauen). Deshalb sind wir am frühen Nachmittag losgezogen und ziemlich entspannt fast alleine dort gewesen.

Das Hochlaufen auf die Düne hinter dem Deadvlei war übrigens ein echter Spaß: Kiddo1 ist jung-elastisch hochgerannt, unsere Elfjährige direkt hinter ihm, dann mit großem Abstand und viel langsamer aber beständig mein Mann. Tja, und zuletzt ich mit hochrotem Kopf und ständig kurz davor, aufzugeben. Kinder, ich sag euch: Bei fast vierzig Grad steil nach oben durch den Sand zu laufen ist ein Erlebnis, das man nicht so schnell wieder vergisst.

Nambia mit Kindern Sossusvlei

Gecampt haben wir zwei Nächte im Sesriem Campsite, dem Campingplatz direkt hinter dem Eingang zum Sesriem Park, in dem die Dünen liegen. Von dort aus sind es rund 60 Kilometer bis zum Deadvlei und dem Parkplatz, von dem aus die Shuttles alle ohne 4×4 Antrieb in die Sanddünenlandschaft fahren. Auf dem Weg dorthin lohnt ein Stopp an der Elim-Düne. Hier gibt es sogar ein paar Bäume mit der Möglichkeit, im Schatten zu picknicken. Viele Besucher fahren auch nur bis zur Düne 45, die direkt an der Straße liegt und ganz gut zu erklettern ist.

Namibia mit Kindern Sossusvlei
Unser Blick vom Stellplatz im Sesriem Camp
Namibia mit Kindern Sossusvlei

Next Stop: Swakopmund, deutsche Geschichte satt (Tag 6 – 9)

Ein schönes Kontrastprogramm waren die vier Tage in Swakopmund am Meer. Das Städtchen atmet die deutsche Kolonialgeschichte unübersehbar, vom Kaiser Wilhelm Hotel über die Fisch-Bratwurst bis zum sehr sehenswerten Stadtmuseum mit nachgebauten deutschen Wohnzimmern aus dieser Zeit, unzähligen Fotos und vielem anderen Sehenswerten. Nach den Tagen im Sand fanden wir das saubere Swakopmund erholsam. Die Lage direkt am Meer ist natürlich toll, unsere Kids waren sogar baden. Richtig begeistert war ich von unserem Besuch bei den Little Five im Rahmen einer Desert Tour. Die Tour führt in die Wüste neben der Stadt. Ein unglaublich scharfsichtiger Guide zeigt einem im Sand vergrabene Schlangen, Chamälons oder kleine durchscheinende Wüsten-Geckos. Wir waren echt beeindruckt.

Namibia mit Kindern Swakopmund

Der zweite Ausflug ging aufs Meer, per Boot vom nahe gelegenen Walvis Bay zu einer Insel voller Robben, während uns der Pelikan Lady Gaga immer wieder an Bord besucht hat.

Übernachtet haben wir in Meike’s Guesthouse – sehr nett und gemütlich, sehr sauber und ausgesprochen freundlich!

Spitzkoppe: Campen zwischen Fels und Stein (Tag 9 – 11)

Nachdem wir schon im Sesriem Campsite ziemlich basic genächtigt hatten, kam in Spitzkoppe dann die Steigerung. Die Campsites im Spitzkoppe Restcamp liegen weit verstreut im Park. Du kannst den Eindruck bekommen, fast alleine in der Gegend zu sein. Außer einem Trockenklo gibt es nicht viel, zur Dusche unter freiem Himmel sind wir mit dem Auto 15 Minuten gefahren. Also: Natur pur. Und was für eine. Spitzkoppe, das sind Granitfelsen in zum Teil echt bizarren Formen. Ein absolutes Kletterparadies und unglaublich schön. Zum Sonnenuntergang sind wir auf die Felsen hinter unserem Stellplatz geklettert. Und da saßen wir dann verzückt bis zum Ende des Spektakels. Was man in Spitzkoppe macht? Die Natur bestaunen, klettern, wandern, Felsmalereien anschauen und in der Hängematte liegen. Oder in dem kleinen Restaurant am Eingang im Schatten sitzen und endlich mal die Postkarten schreiben.

Namibia mit Kindern Spitzkoppe
Namibia mit Kindern Spitzkoppe

Zwischenstopp Damara Lodge (Tag 11 – 12)

Einen kleinen Ausflug in den Luxus mit Bett & Bad haben wir uns auf dem Weg in den Etosha Park dann doch gegönnt: Eine Nacht in der Damara Mopane Lodge. Endlich mal wieder ein richtiges Bad und heute Nacht ein Bett, habe ich gedacht. Endlich mal wieder ein Pool, haben die Kids gerufen. Endlich mal wieder eine Stunde Ruhe, hat mein Mann gegrinst, als wir drei schwimmen gegangen sind. Und dann gab es noch den Sundowner auf der Terrasse oberhalb der Lodge …

Namibia mit Kindern Damara Lodge

Tierparadies Etosha: Elefanten, Zebras, Giraffen, Nilpferde … (Tag 12 – 15)

Unbestritten ein Höhepunkt der ganzen Namibia-Reise waren die Tage im Etosha Nationalpark. Der Park rund um eine Salzpfanne ist über 22.000 Quadratkilometer groß, mehr als 100 verschiedene Säugetierarten, 340 Vogelarten und über 100 Reptilienarten leben hier. Im Prinzip führen zwei Hauptstraßen ost- bzw. westwärts durch den Park südlich der Salzpfanne. Durch die enorme Weite war es selbst bei uns, die wir in der Hauptsaison dort waren, ziemlich leer. Wir sind oft kilometerlange Strecken gefahren, ohne einem anderen Auto zu begegnen. An den Wasserlöchern trifft man sich dann natürlich, aber auch hier haben wir keine Massenanstürme gesehen, es blieb bei einer Handvoll Autos.

Im August, dem trockenen namibischen Winter, kommen die Tiere oft an die Wasserstellen und machen es einem leicht, sie zu beobachten. Ich sag euch, das ist so wahnsinnig beeindruckend, wenn du da in der Sandebene stehst, kaum ein Geräusch zu hören ist, und dann eine Elefantenherde ans Wasserloch kommt. Wir standen gefühlte Ewigkeiten und haben nur geschaut: Zebras neben Giraffen neben Nilpferden und unzähligen Springböcken, zwei Elefanten, die ihre Rüssel ineinander schlingen und dann im Hintergrund besagte Herde, kleine Elefantenbabies inklusive. Das ist dermaßen schön, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen. Mir kamen tatsächlich ein paar Tränchen in die Augen.

Namibia mit Kindern Etosha
Namibia mit Kindern Etosha
Namibia mit Kindern Etosha

Unser Camp Eldorado Guesthouse lag ein paar Kilometer vor dem Park. Und was uns der Etosha leider voreinhalten hat, konnten wir auf der Eldorado Ranch dann doch noch sehen: Löwen.

Nambia mit Kindern Etosha

Hoch aufs Plateau: Waterberg (Tag 15 – 17)

Ein anderes und auch wunderschönes Naturerlebnis ist die Gegend um den Waterberg. Nach all der trockenen weiß-sandfarbenen Landschaft davor, hat uns das viele Grün hier total gefallen. Wir haben im Waterberg Wilderness gecampt mit Blick auf das Plateau des Waterbergs. Direkt vom Camp aus starten verschiedene Wanderwerge, die gut ausgeschildert auch für Kinder passen. Das Besondere sind die spürbar friedliche ruhige Atmosphäre, das viele Grün und die pure Natur. Vor mehr als 100 Jahren war der Waterberg Schauplatz einer Schlacht zwischen Herero und Deutschen. Das kann man sich heute (zum Glück) gar nicht mehr vorstellen beim Wandern durch diese unberührt wirkende Landschaft.

Namibia mit Kindern Waterberg

Nochmal Elefanten: Elephant Camp bei Erindi (Tag 17 – 18)

Nur eine Nacht, aber trotzdem war der Aufenthalt im Elephant Camp eines der absoluten Highlights unserer Reise. Und das lag nicht daran, dass wir uns zum Ende doch noch einen Bungalow gegönnt haben und ich endlich mal wieder sauber geduscht in einem Bett schlafen durfte. Nein, das Tolle an diesem Camp ist das Wasserloch, um das die Bungalows gruppiert sind. Stellt euch vor, ihr sitzt auf eurer Terrasse und dann kommt ein Nilpferd vorbei. Und dann zwei Elefanten und dann eine Giraffe … In der Anlage laufen ganze Antilopenherden über die Wege und immer mal wieder sprintet ein Dikdik (Mini-Antilope) um die Ecke. Es war mega!

Namibia mit Kindern Elephant Lodge

Und wieder Windhoek: Immanuel Wilderness Lodge (Tag 18 – 19)

Unsere letzte Nacht in Namibia verbrachten wir auf der Immanuel Lodge am Rand von Windhoek. Hier konnten wir ein bisschen klarschiff machen. Sprich, wir konnten unseren Kram für die Rückreise zusammenpacken und auch den Jeep für die Abgabe vorbereiten (also von all den Krümeln und Papierchen auf den Rücksitzen befreien, ihr wisst schon). Und dann durften wir unseren letzten Abend in Namibia mit einem unglaublich leckeren Abendessen genießen – ein sehr schöner Abschluss unserer Reise.

Namibia mit Kindern


Soweit mal ein erster Aufschlag über unser Jeep & Dachzelt-Abenteuer in Namibia mit Kindern, meine Lieben. Ich erzähle euch bald mehr, stay tuned!

Ich freue mich, wenn du diesen Beitrag teilst!

5 Antworten

  1. Susanne

    Liebe Stefanie,
    Vielen Dank für den Bericht:-) sehr informativ….
    Wir sind gerade am überlegen ob wir Ende August eine 14 tägige Tour in Namibia machen mit unseren 3 Kindern. Wie ist denn die Temperatur dort? laut Google ca 25 Grad? :-) das wäre natürlich angenehm wenn es nicht zu heiß ist für solche Abenteuer. naja wir überlegen noch….LG Susanne

  2. Kiba

    Servus Stefanie, herzlichen Dank für den tollen Beitrag Namibia mit Kindern. Eure Reisegeschichte hat mich gefesselt und die Photos sind unglaublich schön. Wirklich toll, gerade jetzt wo das Reisen hoffentlich bald wieder möglich ist. Bleibt gesund und eine schöne Zeit.

  3. Ina

    WOW, was für tolle Bilder und großartige Eindrücke! Wenn man deinen Beitrag liest könnte man fast denken man sei selbst dort gewesen. ♥

  4. Bibo & Tanjan von den Auszeitnomaden

    Liebe Stefanie,
    sehr ccoler Bericht !!!!
    Namibia ist echt klasse !!
    Unsere Kids sind zwar schon aus dem Haus, aber dass ihr das mit den Kids gemacht habt….Hütchen ab !
    War bestimmt ein Erlebnis, auch für die Kinder !!
    Die Ruhe, die Weite und dann noch die Tiere hautnah…einfach klasse !!!

    Liebe Grüße
    Bibo & Tanja

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