Barcelona ist eine supertolle Stadt – da sage ich euch vermutlich nichts Neues. Als Studentin war ich mal einen Tag dort und trotz dieses nur kurzen Kennenlernens hat sich mir diese Perle lebhaft ins Gedächtnis gegraben. Seitdem wollte ich unbedingt wieder hin. Diese Ostern hat es endlich geklappt.
Ich war total gespannt, wie Barcelona jetzt sein würde. Die vielen bunten Gaudi-Eindrücke, das schöne Klima und das leckere Essen würden unseren Kids sicher gefallen. Und so war es. Aber wie immer, haben sich dann vor Ort noch ganz andere Highlights ergeben. Fazit vorweg: Barcelona ist ideal für eine Reise mit Kindern. Denn Barcelona ist nicht nur Städtetrip, sondern auch Strandurlaub.
Unsere Reisehöhepunkte waren diese hier:
Fassaden gucken
Das finde ich am schönsten, sich durch die Straßen treiben lassen, mal anhalten für einen Kaffee, weiterbummeln und sich auf die neue Stadt einlassen. Die Kids finden das natürlich nur so mittel. Also bestechen wir sie mit Eis, spendieren hie und da mal ein Souvenir wie einen Gaudi-Salamander für einen Euro und hoffen, sie halten eine Weile durch. Glücklicherweise hat es geklappt, und so konnten wir tatsächlich eine ganze Menge abbummeln in der wunderhübschen Altstadt rund um die Kathedrale La Seu.
Die bekannten Rambles haben wir gemieden und sind gleich abgebogen in die schmalen Gassen nebendran. Ich hätte dort komplette Tage verbringen können. Ganz genau meins. Kleine Tapas-Bars, Designer-Läden, Galerien und Graffiti. Hach!
Kleiner Tipp fürs Mittagessen: Direkt gegenüber der Kathedrale La Seu rechts in der Sackgasse neben der großen Tourist-Info (mit Shop) ist ein vietnamesisches Restaurant. Kein Touri-Spot, sondern von jüngeren Städtern bevölkert, gutes Essen, bezahlbar, Malstifte für die Kids und witzig eingerichtet. Bun Bo, Sagristans 3. Und es gibt noch eins in der Calle dels Angels 6.
Theater auf der Straße
Haben uns beim Altstadt-Schlendern mit unseren zwei Hummeln mehrmals gerettet: Die vielen Straßenkünstler, die wirklich Sehenswertes aufführen. Wir standen ewig um zwei süße Puppenspielerinnen herum, haben einem (guten) Zauberer zugeschaut, eine Akrobaten Schrägstrich Breakdance-Crew bestaunt, einer Reggae-Band zugehört und natürlich endlos Riesenseifenblasen gejagt (also, die Kids meine ich).
Gaudís Sagrada Familia
Mein Höhepunkt unserer Barcelona-Reise war dieses unglaubliche Gebäude. Ich hatte die Kathedrale, Kirche, steingewordenes Glaubensbekenntnis – oder wie nennt man so was? – noch in Erinnerung als sehr faszinierend. Aber bei meinem ersten Besuch hatte die Sagrada Familia noch nicht mal ein Dach. Jetzt wirkt sie für Laien zumindest ziemlich fertiggestellt. Und ist echt der Wahnsinn. Während die klassischen gotischen Kathedralen den Besucher einschüchtern mit ihrer hohen dunklen Architektur, während der Petersdom zum Beispiel mir das Gefühl gegeben hat, eine winzige Ameise zu sein, empfängt einen die Sagrada Familia bunt, freundlich und wunderschön. Die Idee, im Hauptportal verschnörkelt, detailverliebt und Art déco zu sein, und auf der Rückseite trocken, asketisch, gerade & glatt, finde ich genial.
Ich saß gefühlte Ewigkeiten auf der Bank mittendrin und habe herumgestarrt. Dieser Antoni Gaudí muss ein Genie gewesen sein. Bah. Ich hoffe, sie kriegen es hin, das Ganze bis 2026 fertigzubauen.
Orga: Metro Sagrada Familia, Tickets: 29,00 Euro für Erwachsene, für Kinder unter 11 kostet es 6,00 Euro. Zusätzlich gibt es Specials wie die Turm-Besteigung, Führungen etc., kosten alle extra. Kauft euch die Tickets unbedingt vorher online! Sonst steht ihr ewig an.
Parque Güell
Und nochmal Gaudí: Diesmal hoch über der Stadt im Parque Güell. Den Park hat Gaudí im Auftrag von Eusebio Güell erschaffen, es sollte eine Gartenstadt werden. Es kam dann aber nur zu drei Wohnhäusern und dem Park drumherum.
Vor allem, wenn man in Barcelona mit Kindern unterwegs ist, lohnt es sich, im Parque Güell viel Zeit einzuplanen … a walk in the park passt ja immer, oder? Bei uns war es Ostermontag und richtig voll. Seit ein paar Jahren muss man für den Teil, in dem die Gaudí-Kunstwerke stehen, Eintritt zahlen. Wir hatten glücklicherweise hier auch online Tickets gekauft und konnten unsere Tour deshalb gleich starten. Eigentlich ist dieser Park-Bereich gar nicht so groß, aber da an jeder Ecke etwas zu sehen ist, waren wir rund zwei Stunden nur mit dem Rundgang beschäftigt.
Auch der Rest der weitläufigen Parks (insgesamt fast 18 Hektar) ist total schön. Wenn ihr mit der Metro bis Lesseps fahrt, ist der Weg in den Park ausgeschildert und führt über mehrere Treppen und Rolltreppen (!) bis hoch zum Aussichtspunkt mit tollem Stadtblick. Gaudís Wohnhaus steht auch im frei zugänglichen Bereich und lohnt den Besuch, finde ich. Der berühmte Architekt hat hier wie gesagt zwei Jahrzehnte gelebt und ein bisschen etwas von seiner Aura schwebt noch durch die einzelnen Räume.
Orga: Metro Lesseps, rund zehn Minuten Fußweg bis zum Park (ausgeschildert). Eintritt: Erwachsene 7,00 Euro, Kinder bis zwölf 4,90 Euro.
Ein Tag am Strand
Einer unser schönsten Tage war der am Strand. Nach vielem Sightseeing und Gässchen-Bummeln konnten es die Kids kaum erwarten, endlich wieder was wirklich Spaßiges und Wichtiges zu machen: Muscheln sammeln und wild durch die Gegend rennen. Am Strand von Barcelona gibt es sogar ein tolles Klettergerüst aus Seilen und da war klar, dass wir hier richtig viel Zeit verbringen würden. Hach, das war mal schön! Kids am buddeln und wir im Café dahinter in der warmen Frühjahrssonne. Glück pur!
Mir hat der ganze Strandabschnitt gut gefallen, eine lange Promenade, auf der neben den Touristen auch viele Jogger, Rollerblader und Fahrradfahrer unterwegs sind. Im Blick immer den berühmten Glitzerfisch, eines der Wahrzeichen der Stadt. Ich weiß nicht, wie es im Sommer ist, wenn man baden kann. Aber im April fand ich es perfekt und nicht zu voll.
Orga: Wir sind mit der Metro bis Barceloneta gefahren, dann durch ein paar Gässchen dieses Viertels bis zum Strand gebummelt. Hier gibt es auch ein paar nette Tapas-Bars übrigens.
Chilling in the Park
Zwar kein Geheimtipp, aber vermutlich nicht unbedingt auf der klassischen To do-Liste der meisten Barcelona-Besucher ist der Parque de la Cuitadella. Ich war zuerst skeptisch – nette Grünflächen gibt’s schließlich auch daheim – aber dann superfroh, dass ich mich vom Rest der Familie überreden lassen habe, den halben Sonntag hier zu verbringen. Der Park liegt südlich vom Arc de Triomf, man kann direkt von der Metro dort hinlaufen. Die Atmosphäre ist entspannt: Straßenkünstler, picknickende Familien, Studentengruppen mit Gitarre, irgendwer lässt die Riesenseifenblasen steigen … einfach nett. Und eine prima Möglichkeit für eine kleine Auszeit, in der die Kids vor sich hin spielen und wir selbst vor uns hinchillen konnten.
Orga: Metro Arc de Triomf oder Barceloneta, Eintritt frei, geöffnet bis 21.00 Uhr.
La Boqueria
Wenn’s irgendwo eine Markthalle gibt, muss ich rein. Es ist immer und überall ein Vergnügen. In Barcelona natürlich auch. Hier heißt die Halle la Boqueria und liegt direkt an den Rambles. Im Inneren des Gebäudes aus Stahl und Glas bieten die Händler viel buntes Obst und Gemüse, viel Fleisch, einigen Fisch und vor allem viele feine Essenstände. Yummy! Besonderer Renner waren für uns die leckeren frischen Säfte und Fruchtshakes. Nochmal yummy, und wie!
Orga: Metro Liceu, Adresse Rambla 91
Was wir gerne auch gemacht hätten
aber leider in unsere fünf Tage mit den Kindern nicht mehr reinquetschen konnten und uns jetzt einfach fürs nächste Mal vornehmen:
- Mit der Seilbahn auf den Montjuïc fahren
- Ins Picasso Museum gehen
- La Pedrera anschauen (noch ein Gaudí-Haus)
- In die Kathedrale La Seu hineingehen (die Schlange davor war mir diesmal einfach zu lang)
Tipp für die Unterkunft: The White Flats
Ein Apartment-Gebäude im Viertel Les Corts. Obwohl ich es eigentlich immer lieber habe, direkt im Zentrum, in dem Fall also in der Altstadt, zu wohnen. Es wurde dann aber das Viertel in der Nähe des Fußballstadiums. Die Fahrt mit der Metro bis zur Placa Catalunya dauert mit der Metro rund 15 Minuten, die Station liegt 200 Meter vom Apartment entfernt. The White Flats fanden wir klasse: Eine Dreizimmer-Wohnung, schön stylish eingerichtet, supernettes und hilfsbereites Personal am Check-In, 100,00 Euro/Nacht für uns vier. Sogar die Briefkastenanlage im Erdgeschoss war hübsch, stilecht mit Picasso an der Wand.
Der Knaller (nicht nur für die Kids) dieser Unterkunft war die große Dusche, in der man über zwei Lautsprecher Musik hören konnte. Ich glaube, ich werde nie wieder so viel Begeisterung bei meinen Kindern sehen, wenn es heißt, los, ab in die Dusche. Die beiden haben jeden Tag abgerockt.
Orga: The White Flats, S.L., Galileu, Le Corts, Barcelona
Seid ihr auch schon mal in Barcelona gewesen? Welches waren eure Highlights? Habt ihr Tipps? Dann ab damit in die Kommentare bitte!
Noch mehr über Barcelona mit Kindern gibt es bei Kind am Tellerrand.
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Bergith
Hallo,
ganz toll für die ganze Familie sind auch die wunderbar spannenden und abwechslungsreichen Entdeckungstouren von kids&cat durch Barcelona speziell für Kinder! Da ist für jeden etwas dabei!
Der perfekte Start für einen Barcelonaaufenthalt!
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[…] Stefanie von FamilyEscapes war aktuell über Ostern mit zwei Kindern in Barcelona. Da sie nicht so knauserig ist, kann sie über ein paar Attraktionen erzählen, die wir ausgelassen haben: Barcelona mit Kindern – Stadt, Strand und ’ne Menge Spaß. […]
Sabine
Für Barcelona wird es bei mir mal höchste Zeit, war leider noch nie da. Tolle Idee den Städttrip mit einem Strandaufenthalt zu kombinieren, vor allen Dingen, wenn Kinder dabei sind. Du hast mir richtig Lust auf Barcelona gemacht und das Appartement sieht auch super aus!
Stefanie
Danke schön – ja, die Wohnung war echt klasse und Barcelona … ach, einfach nur toll. VlG Stefanie
Lena
Ah, Barcelona! Was haben wir diese Stadt geliebt! Ich hab auch grad einen Artikel über diese Traumstadt im Abschussrohr. ? Ich verlinke dann, denn wir haben in unseren fünf Tagen einiges gleich und einiges anders gemacht, und eine Zweitmeinung ist ja immer eine feine Sache. :)
Stefanie
Wie schön, dann bin ich gespannt auf eure Eindrück, freu mich schon! LG